Nike vernichtet systematisch neue Schuhe im Recyclingprogramm

Der amerikanische Sportbekleidungsriese Nike hat kürzlich festgestellt, dass er in seinem Recyclingprogramm absichtlich neue Schuhe zerstört.

Wie das Geheimnis gelüftet wurde

Eine Untersuchung der ARD, der Wochenzeitung "Die Zeit" und des Recherche-Startups "Flip" namens "Sneakerjagd" hat ergeben, dass das Recyclingprogramm von Nike nicht das ist, was es zu sein scheint.

Die Reporter haben Schuhe direkt bei Nike in Deutschland bestellt. Dann schickten sie die Artikel wie vorgeschrieben zurück. Allerdings wurde jede Rücksendung mit ihrem eigenen GPS verfolgt, um zu sehen, wie sie gehandhabt wurde.

Sie fanden heraus, dass die Schuhe zum Recyclingzentrum in Herenthout, Belgien, zurückgebracht und dort zerstört wurden. Die Untersuchung ergab auch, dass Nike-Mitarbeiter sogar neue Schuhe recyceln, die keinerlei Anzeichen von Schäden oder Mängeln aufwiesen.

Dies widerspricht der Aussage eines Nike-Sprechers, der im Gespräch mit den Reportern behauptete, dass nur Produkte, "die Anzeichen möglicher Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen aufweisen", vernichtet würden und "ungetragene und makellose Artikel für den Wiederverkauf in die Regale zurückgelegt werden.".

Möglicher Verstoß gegen deutsches Recht und Geldstrafen für Nike

Nach dem deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz ist es in Deutschland verboten, zurückgegebene Waren, die noch brauchbar sind, zu zerstören.

"Nach der Abfallhierarchie hat die Abfallvermeidung oberste Priorität und hat Vorrang vor allen anderen Entsorgungsmaßnahmen wie dem Recycling", sagt Christopher Stolzenberg, Sprecher des Bundesumweltministeriums.

Ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro wird verhängt, wenn Nike gegen das Gesetz verstößt. Das wäre ein schwerer Schlag für das Image, das Nike als umweltfreundliche Marke aufgebaut hat.

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